24 März, 2017

Wut und Aggression? Mit selbst.führung den Autopilot stoppen



Mit homöopathischen Mitteln oder Lichtarbeit lässt sich Reizbarkeit, Wut oder Aggression nicht "wegheilen" - häufig kommen sie dadurch erst hoch. 

Diese starken Emotionen haben einen guten Grund - meist geht es um eine Grenzverletzung. Warum also sollten sie gehen, nur weil sie unerwünscht sind?

Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, Ihre Emotionen so zu leben, dass Sie
  • gesünder
  • stress-resistenter und
  • durchsetzungsfähiger
leben und arbeiten können. Dabei sind folgende Schritte hilfreich:

1.  Praxis der Achtsamkeit

Üben Sie täglich ein paar Minuten Achtsamkeit. Das macht Sie aufmerksamer für Ihre Innenwelt. So werden Sie nicht überrascht von Ihren Reaktionen und vermeiden den typischen Autopilot. Zudem macht Sie Achtsamkeit empathischer und Sie kriegen mit, was Ihr Gegenüber antreibt.

2. Körperwahrnehmung

Üben Sie anhand von vergangenen Situationen wahrzunehmen, was sich in Ihrem Körper abgespielt hat. Wo entstand die Wut? Wie fühlte sie sich an? Gab es vorher schon körperliche Reaktionen, die die Wut angekündigt haben?
So spüren Sie im Ernstfall früher, wenn die Emotionen hochkochen und können diesen Augenblick des Bewusstwerdens für sich nutzen.

3.  Distanz schaffen zu den Gefühlen

Benennen Sie Ihr Gefühl in Gedanken (oder auch laut) "Ich bin jetzt wütend." Das schafft etwas Distanz zu Ihren Gefühlen. Sie werden zum Beobachter und sind Ihren Gefühlen nicht mehr so ausgeliefert. 

4. Autopilot stoppen und durchatmen

Atmen Sie durch, bevor Sie reagieren, sonst folgen Sie Ihren alten Mustern und lassen den Autopilot übernehmen. Nutzen Sie den kurzen Moment zwischen der ersten Wahrnehmung der Wut und Ihrer Reaktion als Raum der Entscheidung. Wenn nötig, schaffen Sie sich mehr Raum, indem Sie um eine Auszeit bitten und eine Runde an die frische Luft gehen. 

5.  Selbst.Führung

Besser noch: Lernen Sie, mit Ihren Persönlichkeitsanteilen zu arbeiten (IFS- systemische Arbeit mit der Inneren Familie). Ein Teil ist gerade wütend. Es gibt auch noch andere Beteiligte, die z.B. Verständnis haben für ihr Gegenüber oder einen Rechthaber oder ein verletztes kleines Kind. Die alle sind an Ihrer Reaktion beteiligt. Wenn Sie sich in Ihren inneren Welten auskennen, können Sie mit diesen Anteilen vorher schon oder auch mitten in der Situation verhandeln und die Lage von Ihrem SELBST aus steuern. Sie werden merken, dass Ihr SELBST viel effektivere Lösungsansätze hat. Das nennt man selbst.führung


6. Aus dem Selbst heraus Grenzen setzen

Ihr SELBST ist ihre Mitte, die beste Version von Ihnen: ruhig, mitfühlend, bewusst und mutig. Es beschützt Ihre Grenzen auf liebevolle Weise mit dem Verständnis für die Bedürfnisse Ihrer Persönlichkeitsanteile und für Ihr Gegenüber. Manchmal hat das SELBST aber auch einen heiligen Zorn, der durchaus berechtigt ist. Wenn Sie diesen aber aus dem SELBST kommunizieren, nutzen Sie die gewaltfreie Kommunikation. Diese Haltung ist für Sie und Ihren Blutdruck gesünder, und Ihr Gegenüber wird Sie ernst nehmen.


Warum sollte ich meine Wut einbremsen, wenn mir jemand Unrecht tut oder mich bedroht oder verärgert?

Der Zustand der Aufregung, Wut, Angriffshaltung ist die Rote Zone. Sie wird in echter Gefahr aktiviert. Das macht Sinn, wenn Sie Ihre Liebsten aus einem brennenden Haus retten oder sich in einer Notsituation wehren müssen. Wenn Sie aber im Alltag in die Rote Zone geraten, weil z.B. ihre Grenzen verletzt werden, dann werden Sie die Erfahrung selbst gemacht haben, dass Sie in Ihrer Wut nicht besonders klar denken können, andere und sich selbst verletzen und zudem Ihr Bedürfnis, Ihre Grenzen zu schützen gar nicht beim anderen ankommt. Das fühlt sich danach nicht gut an, stimmt's?

Es geht hier nicht darum, etwas herunter zu schlucken oder "gute Miene zum bösen Spiel" zu machen. Sie schützen Ihre Grenzen nur effektiver, wenn Sie aus Ihrem SELBST heraus offen und beherzt sind. Und manchmal erweitern oder lösen sich Grenzen dabei ja sogar auf...

Wenn Sie häufig in die Rote Zone geraten oder automatisch reagieren, lohnt es sich über diese Regeln hinaus und tiefer zu schauen. In Coachings oder Tiefer.Reisen können Sie die wahren Hintergründe Ihrer hochkochenden Emotionen beleuchten. 


Erst wenn Sie sich selbst zuhören, werden es auch die anderen tun. Behandeln Sie sich selbst also so gut, wie Sie auch von anderen behandelt werden möchten.


selbst.werk
Michaela Hauser
die selbst.entwicklungs.coaches


Kolbestr. 3, 04229 Leipzig

www.selbstwerk.eu